Donnerstag, 20. August 2015

Es ist nicht leicht ein Narr zu sein

Es ist nicht leicht ein Narr zu sein
Doch mir fällt immer was Neues ein!
Ich werd es euch allen beweisen,
Den Jungen, den Alten, den Greisen,
Ihr werdet noch über mich staunen,
Dann geht durch die Menge ein Raunen.
Dann werdet ihr Tränen vergießen
Und findet mich alle zum schießen.
Ich brauch nur noch ein bisschen Zeit 
und die passende Gelegenheit.
Es ist nicht leicht ein Narr zu sein,
Doch mir fällt immer was Neues ein

Jeder kennt sie, die Klassen-Clowns.
Meistens sind es recht kluge Köpfe, die sich aus Konventionen aber nicht viel machen und den Schalk im Nacken sitzen haben.
Jede Minute eine neue Idee, ein paar Lacher zu ernten - und wenn es nur der kleine Affe im eigenen Kopf ist, der begeistert klatscht und tanzt.
Ich kenne das.

Doch als mir die Züchterin damals mitteilte, dass Corfe der Clown der Truppe ist, waren mir die Ausmaße dieser Aussage nicht bewusst.
Klar, es gab Videos in denen er nicht normal wie seine Geschwister auf dem Boden stand um an Mamis Zitzen zu nuckeln, sondern dabei auf einem sich drehenden Balanceboard umherturnte...
Aber hey... Es ist ein Baby... Es weiß nicht was es tut.

Dann zieht das Baby ein.
Man erfreut sich daran, dass es anstatt die Möhre direkt zu fressen, jeden Tag auf ein Neues ein fang-die-Möhre-leg-dich-auf-den-Rücken-und-kau-die-Möhre-Spiel spielt...
Man erfreut sich sogar an seinem Genuckel im Schlaf und wenn der Milchtritt einsetzt quieckt man fast vor Verzückung. Ein Baaaabyyyy.

Doch spätestens wenn er liebevoll die Vorhänge zurecht rückt, um sich ein Himmelbett zu bauen, wird man stutzig.

Das Himmelbett (Foto: Thorsten)

Kurz darauf stellt man fest, dass er nicht an Schuhen nagt, sondern seine Nase so tief wie möglich in den Schuh steckt. 

Oh ja, ein Schuh! (Foto: Angelika)
 
Dann, um auch ja fast den ganzen Kopf hinein zu bekommen, legt er sich hin, umarmt den Schuh mit seinen Pfoten und drückt so die letzten Zentimeter Spielraum davon.
 
Tiiiief einatmen (Foto: Angelika)
 
Mitlerweile wird es zur Gewohnheit, dass er einen mit komischem Kopfschmuck begrüßt, wie z.B. hier:

Steht mit das? (Foto: Angelika)

Womit man dann doch nicht rechnet und was einen aus seinem Konzept bringt:
Das gucki-da-Spiel!

Alles fing an, als ich ein merkwürdiges Scharren in seinem Kennel hörte. Vorsichtig lugte ich hinein und traute meinen Augen nicht.
Ein Haufen Ratten musste unter dem Hundekissen ihr Unwesen treiben, denn es waberte vor sich hin.
Bei genauerer Betrachtung stellte ich jedoch fest: "Ach neee... das ist ja Corfe! Er liegt unter dem Kissen auf dem Rücken und strampelt glückseelig vor sich hin!"
Ein kurzes "gucki daaa" rutschte mir von den Lippen. 
Und schwupp, guckte er mich grinsend an.
Genauso schnell wie er aufgetaucht war, verschwand er auch wieder.
Kein Corfe zu sehen.

Kein Corfe zu sehen (Foto: Angelika)

"Gucki da"
Und schwupp war er wieder da.

Gucki daaaaa! (Foto: Angelika)
 
Es ist nicht leicht ein Narr zu sein... - Ja, da hat Rolf Zuckowski Recht.

Aber was noch viel schwerer ist: Auch noch einen Narren bei sich wohnen zu haben.

Kein Tag geht vorbei ohne Tränen.
Lachtränen.
Kein Tag vergeht ohne Schmerzen.
Schmerzen im Bauch vor Lachen.

Wo mag dies nur hinführen?
Gibt es beim Agility auch eine Art Spaß-Olympiade?
So mit Teilnahmeurkunde?

Wir wären bereit!


Der Harrison Ford Blick der Seriösität (Foto: Angelika)

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